Ideenwettbewerb Saarlouis Großer Markt

Ideenwettbewerb Saarlouis Großer Markt

KONZEPT

Städte stehen unter großen Existenz- und Konkurrenzdruck und werden sich verändern müssen. Das Internet und die Corona Pandemie haben das Einkaufsverhalten der Menschen grundlegend verändert. Geschäfte, ob klassischer Einzelhandel, Filialisten oder große Kaufhäuser haben schon längst neben ihrem „analogen“ Angebot, online Angebote, die für die notwendigen Umsatzzahlen sorgen.

Das „analoge“ Angebot wird also nur noch eine Ergänzung zum Online Shopping sein und wird sich nur halten können, wenn sowohl das Ladenkonzept selbst, sowie der Einkaufsort, das heißt die Städte attraktive Orte der Begegnung, der Kommunikation und der Unterhaltung sein werden, also ein besonderes Erlebnis versprechen können.

Die Innenstadt von Saarlouis profitiert von der klaren und einzigartigen Struktur der Vauban Stadtplanung. Sie ist die Grundlage für eine funktionsfähige, attraktive und einzigartige Innenstadt.

Aber diese Struktur leidet unter den städtebaulichen Ausformungen und Prinzipien, die sich in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts etabliert haben. Mit anderen Worten der innerstädtische Stadtraum wird durch den privaten PKW Verkehr bestimmt. Straßen und Plätze, ja fast der komplette öffentliche Raum unterwirft sich dem Diktat des motorisierten Individualverkehrs. In Zukunft wird das Gesicht nicht mehr vom PKW bestimmt werden. Städte, wie Paris und Barcelona haben damit begonnen den Verkehr und das Parken aus den Innenstädten zu Gunsten des urbanen Lebens, zu verbannen.

Der „Große Markt“ ist der zentrale öffentliche Platz in Saarlouis und spiegelt genau dieses Phänomen/ Problem wider: An den Platzrändern befinden sich, ganz klassisch, Rathaus, Kirche, Gastronomie und Geschäfte sowie Versorgungseinrichtungen, also alle Funktionen, die für das städtische Leben essentiell sind und dem städtebaulichen Planung von Vauban folgen. Im harten Kontrast dazu steht die Platzfläche des „großen Marktes“. Sie ist zum größten Teil eine asphaltierte Parkplatzwüste, die jede Art von urbanen Leben verhindert. und spiegelt so das Prinzip der autofreundlichen Stadt wider.

Unser Lösungsansatz begegnend sowohl der Anforderung nach klimaresilienten Stadträumen, als auch der nach Räumen der Kommunikation und des Erlebnisses. Platzprägendes architektonisches Objekt sind zwei ineinander verschränkte Ringe, die eine zentrale freie Platzfläche definieren. Dieses architektonische Element steht in der Tradition der architektonischen „Folies“. Es lässt die Menschen den Stadtraum neu erleben, Perspektivwechsel durch den Höhenunterschied und erlaubt durch die kreisförmige Bewegung einen Rundumblick über den ganzen Platz. Die beiden Ringe sind gleichzeitige, begehbaren Skulpturen, sowie Dach für eine Bühne und Gastronomie, also Schutz vor Wind und Wetter. Die Konstruktion der Ringe besteht aus einer leichten Holzrippenbauweise. Einzelne Holzrippen werden auf ein tragenden Holzbinder geschoben und mit Träger verbunden. Die äußere Haut wird mit einzelnen verschliffenen Holzblanken verkleidet.

Ein weiterer Ring führt beidseitig wie eine Rampe unter den Platz, wo neben Schließfächern, „Klimarückzugsräumen“ und einer Verleihstation für E-Mobiltät.

Das zweite, ebenso wichtige Element sind die schattenspendende Pinien, die den Raum zwischen den Ringen und den Platz arrondierenden Gebäude bestimmen. Die neu gepflanzten, schirmförmigen Pinien ergänzen den bestehenden, denkmalgeschützten Baumkranz aus Platanen zu einem zusammenhängenden, fast parkähnlichen Grünelement mitten in der Stadt. Die Bäume bilden mit ihren Kronen im Laufe der Jahre ein immergrünes Laubdach, in dessen Schatten, sich Orte der Begegnung, der Ruhe, des Spielens entwicklen und etablieren werden.

Die große zentrale Freifläche wird zum echten Mittelpunkt des Stadtgeschehens. Sie dient als Eventfläche für verschiedenste Veranstaltungen, wie Konzerte, Markt, Kirmes, und Volksfeste werden. Feine Wasserdüsen in der Platzmitte dienen an heißen Tagen der Abkühlung und gleichzeitig als Amüsement.

Die Ringe sind der Achse der Deutschen und Französischen Straße ebenerdig und lassen weiterhin eine ungestörte fußläufige Verbindungs- und Blickachse zwischen Deutscher und Französischer Straße frei, sie kann aber auch zu

Ein weiteres städtebauliches Element ist der Wasserring, der zwischen den beiden Ringen und dem Grünraum vermittelt. Diese Wasserfläche ist zum Einen, anregende Spielort für Kinder, zum Anderen verbessert das Wasser durch Verdunstung das Mikroklima auf dem Platz. Das Wasser speist sich aus der versickerungsfähigen Flächen unter den Bäumen. Die wassergebundene Oberfläche lässt Regenwasser versickern, das von neu eingebrachten, feuchtigkeitsspeichernden Böden gehalten wird, überschüssiges Wasser kann so in den Wasserring abgegeben werden. (Prinzip Schwammstadt).

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